Archiv für die Kategorie „Cape Canaveral“

„Morgenstund hat Gold im Mund“ lautete unser Spruch für Heute, und somit klingelte unser Wecker heute etwas früher, denn wir hatten viel vor. Nach einem kleinen Frühstück packten wir unser Gepäck ins Auto und fuhren nach Cocoa um unangemeldet eine Airboattour bei „Grasshopper“ zu unternehmen.  Vor Ort trafen wir niemanden an, aber wir telefonierten mit Captain Rick, der leider schon für die kommende Tour ausgebucht war. Aber da sich noch ein anderes deutsches Pärchen bei ihm gemeldet hat, konnten wir für 13 Uhr doch noch einen Termin ergatterten. Bis dahin hatten wir  noch etwas Zeit und fuhren zum Merritt Island National Wildlife Refuge Visitor Center, um uns über den Nationalpark zu informieren. Ein netter Herr zeigte uns einige Trails und stattete uns mit Informationsmaterial aus. Dann war es auch schon wieder Zeit zurück zum „Grasshopper“ zu fahren um unsere erste Airboattour zu starten.

Wir bekamen sozusagen eine Privattour, da wir nur zu viert waren. Die Tour war mit 40 USD nicht gerade günstig, aber erlebnisreich. Wir fuhren auf dem St.Johns River, wie bei einer Everglades Tour auch. Cpt Rick informierte uns über die Gegend: im Moment ist es eher zu trocken, es gab dieses Jahr noch keine tropischen Wirbelstürme, die für dieses Gebiet von hoher Bedeutung sind. Wir machten uns auf die Suche nach Baby-Alligatoren, die bei der Hitze eher schwierig zu finden sind, da meistens nur die Augen aus dem Wasser schauen. Doch wir fanden 2-3 kleine und auch 2 große Alligatoren. Rick zeigte uns die typischen Zypressen und informierte uns über die Vögel. Nach gut 1 1/2 Stunden war unsere Tour zu Ende und es fing sogar an etwas zu tröpfeln.

 

Weiter ging es für uns zum Merritt Island National Wildlife Refuge. So muss die Welt zu Urzeiten ausgesehen haben, zumindest suggerieren das die Dinosaurier-Bücher aus Matthias Jugend. Ruhig, naturbelassen und schön. Wir fuhren den „Black Point Wildlife Drive“ entlang und entdeckten noch mehr Alligatoren.

 

An dem „Manatee Observation Deck“ zeigten sich die Seekühe leider heute nicht von Ihrer besten Seite. Es ließ sich nur einer kurz blicken, der viel zu schnell wieder untergetaucht ist, bevor wir auf den Auslöser drücken konnten.

Wir machten uns auf nach Norden um unseren nächsten Stopp zu erreichen: St. Augustine. Die älteste Stadt Nordamerikas. Unser Motel liegt in St.Augustine Beach, nur ein paar Gehminuten bis zum Strand. Leider war es schon dunkel und somit wird die Erkundung auf Morgen verschoben.

Der heutige Morgen lieft komplett anders als geplant. Wir haben eine abendfüllende Geschichte erlebt. Doch eines nach dem anderen.

Wie gestern Abend beim Einchecken mit der Rezeption vereinbart, fuhren wir heute Morgen zum Welcome Center um zu frühstücken. Wir suchten ein wenig in der großen Anlage, haben es dann aber doch gefunden. Der Eingang war mit bunten Luftballons geschmückt. Darüber stand in blauen Lettern „VIP-Entrance“. Soweit so gut. Drinnen wurden wir per Handschlag begrüßt und gebeten diverse Formulare auszufüllen und platz zu nehmen. Der kleine Eingangsbereich war in vier Reihen bestuhlt. Der Raum hatte 4 Türen, zu denen allerdings nur Mitarbeiter Zutritt hatten. Und wo bitte ist unser Frühstück? Die Situation kam uns komisch vor. Hatten die Dame an der Rezeption gestern nicht etwas von einem VISA Croupon im Wert von 75$ erzählt? Und mussten wir nicht 20$ Deposit hinterlegen, worüber wir uns im Anbetracht unserer Müdigkeit keine weiteren Gedanken gemacht haben? Jetzt war hier von weiteren „savings“ zu lesen. An der Rezeption gut gekleidete Personen in Anzug, Kostüm und Krawatte, die alle unheimlich beschäftigt aussahen. Irgendwie haben wir mitbekommen, dass wir nach dem Frühstück an einer dreistündigen“Umfrage“ teilnehmen sollten??? Sodann wurden wir von unserem „VIP Host“, einer gut gesitteten Dame, abgeholt und gebeten zu ihr ins Auto zu steigen. Sie würde uns nun zum Frühstück fahren.

S-T-O-P. Wir haben uns kurz abgesprochen. Christina hat der Dame rhetorisch geschickt weiß gemacht wir hätten in 30 Minuten ein Treffen mit unseren Freunden in Ford Lauderdale vereinbart und daher keine Zeit um ausgedehnt zu „Frühstücken“. Um keinen weiteren Verdacht zu schöpfen, hat Matthias mit der Rezeption einen neuen Termin für morgen 9 Uhr ausgemacht. Noch kurzen Smalltalk, immer schön lächeln und ab geht’s, Raus hier!

Was war passiert?

Durch Recherchen bei Expedia und Tripadvisor haben wir festgestellt, dass auch andere Gäste von solchen Erlebnissen berichten. Hier wird offensichtlich versucht, einem sog. Timesharing Options, Ferienwohnrechte zu verkaufen. Wikipedia schreibt dazu, dass es unseriöse Anbieter gibt, die mit Gutscheinen, Kino- oder Freizeitparktickets und preisgünstige Übernachtungen in einem der Resorts versuchen Kunden in ihre Verkaufsräumlichkeiten zu locken. B-I-N-G-O! Volltreffer! So in etwa stellen wir uns die oft zitierte Kaffeefahrt vor. Dabei hatten wir das Hotel Vacation Village at Weston ganz normal über Expedia gebucht.

Zurück auf unserem Zimmer haben wir Übernachtungsmöglichkeiten für unsere nächsten Station in Cape Canaveral und gebucht, unsere Sachen gepackt und uns erneut zur Sawgrass Mills Mall aufgemacht. Das erlebte mit Shopping verarbeiten – guter Plan. Denn wir haben auch einiges gefunden 🙂

Um 18 Uhr brachen wir auf gen Norden. Kurz vor unserem Ziel in Cape Canaveral machten wir halt und stärkten uns mit einer „kleinen“ Pizza italiano.

Erschöpft kamen wir im Country Inns & Suites an und packten unser Hab und Gut aus dem Auto aus, der Herr an der Rezeption hat herzlich gelacht :).

Hier kann man es zwei Nächte aushalten:

So hat auch dieser, etwas anders erlebnisreiche Tag ein gutes Ende gefunden. Jetzt freuen wir uns auf das Kennedy Space Center.