Nachdem wir richtig ausgeschlafen hatten, machten wir uns nach einer kleinen Stärkung auf unserem Balkon, auf in Richtung Yosemite Park. Die Einfahrt in den Park ist ca. 6 Kilometer von unserer Lodge entfernt. Wir wussten noch nicht wirklich was uns erwartet, denn laut Reiseführer sollte unsere geplante Wanderstrecke von mäßigem Anspruch sein. Da wir einen Tag vorher im Dunkeln hier angekommen sind, freuten wir uns umso mehr diese wahnsinnig tolle Umgebung zu sehen, ganz viel grün, viel Wasser und Sonne.

Wir fuhren bis zum Besucher Parkplatz des Yosemite Valleys. Von da aus fährt ein kostenloser Shuttle zu einigen Sehenswürdigkeiten des Parks. Bis wir zu unserer Station 16 (Happy Isles) kamen, war es schon 13.30 Uhr und die geplante Tour zu den Nevada Falls über die Vernal Falls dauert laut Reiseführer 4,5 Stunden.

Bereits der Aufstieg zu den Vernal Falls, entlang des Mist Trails war unheimlich anstrengend, aber unglaublich schön zugleich. Wir wanderten vorbei an großen Granitblöcken, schroffen, grauen Felswänden, die sich aus dem Tal empor hoben und mächtigen Nadelbäume, die ihre Wurzeln in das Felsmassiv hinein bohrten und dort standen, als könnte sie nichts auf dieser Welt umwerfen. Weiter ging es vorbei an reisenden Gebirgsbächen, bis wir zu einer kleinen Brücke kamen.

 

Doch dann sollte der Aufstieg erst beginnen. Rund 600 Stufen ging es entlang des 1538m  hohen Vernal Falls bis an deren Gipfel. Der Aufstieg hatte sich gelohnt, wie man auf den Bildern sehen kann.

Doch wir hatten noch nicht genug und entschlossen uns daher auch noch die Nevada Falls (Höhe 1801m) zu erklimmen. Nachdem wir ca. 600 Höhenmeter zurückgelegt hatten, kamen wir völlig erschöpft oben an und genossen den wunderschönen Ausblick und die Sonne auf dem Felsplateau. Von hier aus sahen wir sehr gut die beiden Monolithen, den Half Dome und das Liberty Cap, auf dem wir 4 Kletterer beobachten konnten.

Das tosende Rauschen des Wasserfalls im Ohr, an dessen Abbruchkante stehen und in die Tiefe zu blicken ist ein unglaubliches Gefühl. Interessant, dass vor dem Wasserfall das Wasser noch ganz gemütlich vor sich hin plätscherte um einen Augenblick später in die tiefen des Tals zu stürzen.

Dann hieß es aufbrechen und wir wagten den Abstieg am John Muir Trail entlang zurück ins Tal.

Einem Bären sind wir leider (oder auch zum Glück) nicht begegnet, obwohl es hier oft der Fall sein soll…

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