Um 11 Uhr mussten wir aus unserem Zimmer im Avalon raus. Daher haben wir unser Gepäck an der Rezeption deponiert und sind die Promenade abgelaufen und die coolen Skater und Jogger beobachtet. Noch ein letztes Mal SoBe erleben, dass musste einfach sein. Heute fand das SoBeSeafoodfestival statt, dass wir gerne besucht hätten. Wir hatten leider nur noch eine knappe Stunde Zeit und wollten daher den Eintritt nicht bezahlen. Festzustellen bleibt, das ein Festival, von der Größe her vergleichbar mit dem „Keschdefeschd“ in Annweiler mit so viel Polizei geschützt wird wie in Deutschland ein Fußballspiel der Amateure.
Hier noch einige Bild vom Frühstück im Hotel und von unserem Zimmer.
Zurück im Hotel warteten wir noch kurz auf unser Taxi und erlebten einmal mehr die Gastfreundschaft und den Hang zum guten Gespräch, Smalltalk der Amerikaner. Mit einem überaus freundlichen und redseligen Fahrer aus Brasilien ging es an den Port of Miami. Da lag sie auch schon: Die Carnival Liberty und ihr Schwesterschiff die Carnival Victory. Unsere Koffer wurden von einem Porter eingesammelt, der auch gleich Tip dafür verlangte :). Auf die Frage was den so üblich sei meinte der nur: „The Sky is the Limit.“ Na dann.
Weiter ging es zum Security Check, ähnlich wie am Flughafen und dann zum Check-In Schalter. Alles war perfekt organisiert und ging super schnell. Ehe wir uns versahen, standen wir (etwas verloren) auf dem riesigen Schiff. Unsere Kabine 1432 liegt auf Deck 1 ganz unten und hinten, weiter unten gibt es keine Zimmer mehr. Wir waren überrascht, als wir das Zimmer betraten: es war relativ groß und das Fenster ca. 5 Meter über dem Meeresspiegel, herrlich.
Wir beschlossen uns erst mal zu orientieren, und schauten was das Schiff alles so zu bieten hat: 2 Pools, 4 Whirpools, einen Serenity Bereich mit 2 Whirlpools: für alle ab 21 Jahre, die ein bisschen Ruhe haben möchten, Gym ganz vorne mit Blick aufs Meer, jede Menge Bars im Innen und Außenbereich: darunter die Red Frog Bar :), Casino, Theater, nächtliches Kino auf dem Außendeck, Volley- und Basketball Feld, Minigolf und die berühmte, nicht zu große Joggingbahn (9 Runden = 1 Mile). Nicht zu vergessen die unzähligen Essensmöglichkeiten: italienisch, amerikanisch, mexikanisch, mongolisch….Und natürlich der kostenlose 24 Std Service auf dem Zimmer. Getränke im Restaurant (außer Eiswasser), Bars etc. müssen selbst gezahlt werden. Die Preise sind gesalzen, gegenüber dem Ocean Drive aber relativ human. Alles eine Frage des Standpunktes. Hey, we’re on vacation.
Um 15.45 Uhr gab es die Sicherheitseinweisung, wir als Deutsche natürlich überpünktlich, um kurz nach halb schon dagewesen, mussten warten bis alle anderen Passagiere sich in Reihe vor uns gestellt hatten. Es war gefühlte 50 Grad heiß, bei 200% Luftfeuchtigkeit auch noch schwül ohne Ende, und alle ließen sich Zeit. Merke: sei nie der Erste bei der Sicherheitseinweisung! Nach einer knappen Stunde durften wir uns wieder frei bewegen.
Wir gingen an Deck 10 um beim Auslaufen aus dem Hafen ganz vorne mit dabei zu sein. Von hier oben wirkt alles so klein, fast wie Spielzeug. Unser Schiff hat beim Auslaufen ordentlich gehupt, die Amis haben den Dampfer vom angrenzenden Higway nach Miami Beach, aus dem Auto heraus gefilmt und fotografiert. Vorbeifahrende Sightseeing Busse und Schiffe (Spielzeugboote 🙂 haben ordentlich gewunken. Mit dem letzten Blick auf Miami Beach fuhren wir in Richtung „Caribian See“ aufs offene Meer hinaus.
Anschließend ging die Party an Deck 9 los. Animateure feuerten das Publikum an mitzutanzen, was die Meisten auch mit voller Hingabe getan haben. Wir tranken ein paar Bier und schauten dem lustigen Treiben von einem Liegestuhl aus zu. Unglaublich die Amis… wehe, wenn sie losgelassen werden.
Pünktlich um 20.15 Uhr öffneten sich die Türe zum Restaurant. Wir wurden an unseren Tisch gebracht. Dort erhielten wir die Speisekarte, wir waren etwas verwundert, da wir mit einem Buffet gerechnet hatten. Unser Tisch ist eigentlich als 4-er Tisch gedacht, der nur etwas auseinander geschoben war. Ausgerechnet, die neben uns einzigen Deutschen auf dem Schiff, saßen bei uns. Wir wollten und uns eigentlich nett mit ein paar Amis über die Leichtigkeit des Seins unterhalten. Stattdessen ein deutsches Paar in unserem Alter und dann auch noch schlecht gelaunt. Na super!
All good Americans vs. an allem mäkelnde Deutsche… Sind wir Deutschen wirklich so drauf? Das Klischee war jedenfalls bedient. Nachdem unsere Versuche ein lockeres Gespräch zu führen so gar nicht fruchten wollten dachten wir uns. YOLO. Have a good day and forget all the Shit.
Wir wollen hoffen, dass ihr jetzt nicht zufällig zwei Deutsche kennt, die auf der Carnival Liberty… Nein.
Wir hatten dennoch einen schönen Abend, beschäftigten uns mit uns, dem gelungenen Essen und dem Wein. Das Essen war wirklich sehr lecker, der Kellner sehr lustig und gewohnt freundlich. Um 22 Uhr fielen wir müde ins Bett, wir waren für keine Bordaktivität mehr zu haben.